Samstag, 1. Oktober 2011

Geburtstag!


Flaschenlichter
Der 9. September ist der Geburtstag meiner Schule Villa Independiente und wird jedes Jahr mit Tänzen der Schüler gefeiert, so auch dieses Jahr wieder. Nur einfach mal eine Woche verschoben, da der Strom abgestellt wurde. Bei sowas merkt man immer, wie abhängig der Mensch von Elektrizität ist. Das Hühnchen ( ein Viertel Hühnchen pro Person und die Hühnchen hier sind einfach nur riesig! ) muss im Backofen schmoren, wenn es dunkel wird, braucht man Licht und für die Tanzmusik eben auch… also wurde eben eine Woche später gefeiert, nachdem das Geld für den Strom von den Eltern eingesammelt wurde. Am Tag vor dem Geburtstag wurde die Schule dekoriert und ich war überrascht, dass man aus so einfachen Mitteln wie Plastikflaschen und Krepppapier eine super Beleuchtung für die ganze Schule basteln kann. Man lernt eben immer was dazu!

Antorchas
Am Abend vor dem Geburtstag fand dann die sogenannte Antorcha statt. Die Antorcha ist ein Laternenlauf, sowas wie St. Martin in Deutschland. Nachdem die ganzen Schüler, Eltern, Lehrer und wir Freiwillige kurzer Hand einmal singend durch das ganze Viertel marschiert sind (ein seltsame Kindsfigur vorne weg tragend, deren Bedeutung ich aber nicht so ganz verstanden hab), sollten wir Freiwilligen die schönste Antorcha wählen, womit wir uns sehr schwer getan haben. Schließlich hatte sich jedes Kind viel Mühe gegeben und es sah einfach jede Antorcha wunderschön aus. Also wurden einfach alle als Gewinner erklärt, da sowohl Carolin als auch ich die Entscheidung für den Sieger nicht treffen wollten. 
meine Erstklässler
Der nächste Tag war dann der richtige, verschobene Geburtstag. 
Jede Klasse hat einen typisch peruanischen Tanz aufgeführt und einige Schüler haben Gedichte aufgesagt, in denen dann die Schönheit der Schule beschrieben wurde etc. Außerdem hat die Direktorin eine Rede gehalten, in der Carolin und ich ziemlich angepriesen wurden und als wir dann auch noch nach jedem Tanz auf die „Bühne“ rennen mussten um mit jeder Klasse einzeln fotographiert zu werden, wurden meine Ohren das ein oder andere Mal ziemlich rot.
Allerdings war ich sehr gerührt, als eine meine Erstklässlerinnen mich bei der Hand genommen hat und mich vor ihre Mama gezogen hat, weil sie unbedingt ein Foto mit ihrer Englischlehrerin wollte! 
Caro und ich mit der 5 + 6 Klasse
eine aus meiner 2.Klasse
 Im Allgemeinen war es ein sehr schöner Tag, sowie fast jeder Tag in Villa Independiente auch wenn es immer wieder Dinge gibt die mich traurig machen.
Beispielsweise gibt es in einer Klasse drei Jungen die eigentlich immer nur Blödsinn machen. Jedenfalls machen alle drei gleich viel Mist, nur als die Lehrerin reinkam, hatte ich gerade den Namen einer der Drei gerufen. Dieser Junge wurde daraufhin von meinem Englischunterricht ausgeschlossen und von der Lehrerin so geschimpft, dass der Kleine mich hinterher heulend um Vergebung gegeben hätte. Huh, da hätte ich am liebsten gleich mit geweint…vorallem weil nur er bestraft wurde und die anderen zwei nicht und ich der gesamten Situation ziemlich hilflos gegenüber stand.

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