Dienstag, 20. September 2011

Improvisation? Wer braucht denn sowas?

morgendliche Schulversammlung

Juuhu, die allerersten Unterrichtsstunden in Villa Independiente sind mehr oder weniger gut überstanden! Glücklicherweise bestehen meine Klassen (fast nur) aus sehr motivierten Kinderchen und Dank der hervorragenden Arbeit von Sarah, konnte ich in den ersten Stunden erst einmal wiederholen. Dennoch stand ich zuerst etwas nervös mit meinem Stift vor der Tafel und habe verzweifelt versucht Schreibschrift zu schreiben, nur um dann festzustellen dass alle auch meine wunderschöne Druckschrift lesen können. 
3. Klasse
 Mit der dritten Klasse war ich kurzfristig etwas überfordert, da es einfach zwei Chaoten gibt die lieber durchs Klassenzimmer rennen, sich vor mir verstecken und alle anderen ablenken als meinen Tafelaufschrieb in ihr Heft zu bringen. Trotzdem ist jede einzelne Unterrichtsstunde immer ein spaßiges Erlebnis für sich und erfordert die ein oder andere Improvisation.
2. Klasse
meine 1. Klasse und ich
Noch besser wird’s dann mit der zweiten und ersten Klasse, die beide zusammen bei mir Englisch haben. Hochmotiviert mit für 90min vorbereiteten Unterricht stand ich in meiner ersten Stunde vor den Kindern um die Farben zu wiederholen und dann fingen meine „Probleme“ an. Die lieben kleinen Erstklässler haben eine geschlagene Stunde gebraucht um vier Wörter von der Tafel abzuschreiben (ob es an meiner Schrift lag, hab ich noch nicht herausgefunden) während die aus der zweiten nach fünf Minuten fertig waren. Was machen? Schließlich kann man ja nicht zwei Stunden lang abschreiben und meine Spiele / Lieder wollte ich theoretisch auch noch einbringen… also hieß es improvisieren. Wie oft ich dieses Wort schon auf meinem Vorbereitungsseminaren gehört habe und jedes Mal dachte jaja wird schon irgendwie gehen. 
Tja diesmal musste ich wirklich improvisieren und die Zweitklässler mit was anderem beschäftigen während ich darauf achten musste das meine Erstklässer auch wirklich alle vier Wörter abschreiben und nicht nur drei. Letztendlich durften die einen schreiben üben und die anderen singend ihre vier Wörter abschreiben… hat eigentlich ganz gut geklappt.

wunderschöner Tafelaufschrieb
Noch in der gleichen Woche hieß es noch einmal improvisieren. Einer meiner Gastbrüder hatte Geburtstag und Carolin und ich wollten Muffins backen. Schwierig ohne Vanillezucker, Förmchen, richtigem Ofen, Kirschen und mit komischer Margarine. Egal statt Kirschen eben Äpfel genommen(natürlich alles schön geschält…), Förmchen? wer braucht denn schon sowas  genauso wie den Vanillezucker und dann wurde eben die eigenartig riechende Butter benutzt. Das  einzige richtige Problem blieb dank mehr oder weniger guter Improvisation nur der Ofen. 
lecker Muffins
Denn in diesem wurden unsere Muffins leider nur von unten durch und fingen schon an zu qualmen während sie oben aber noch aus Teig bestanden. Deshalb wurden dann aus Muffins kurzer Hand Burger gemacht und die Muffins wie Frikadellen im Backofen gewendet… das Ergebnis sah furchtbar aus! Egal dachten wir uns, es zählt ja der Wille, wer weiß denn auch dass die ganze Familie da ist und unsere Muffins ganz stolz als deutsche Nachspeise serviert werden! Das war richtig unangenehm und an den Gesichtern konnte man leicht ablesen „ Was ist das denn? Und sowas essen die Deutschen? Wie ekelhaft…“, aber irgendwie hat es dann doch halbwegs geschmeckt und der Gesichtsausdruck veränderte sich zu „gar nicht mal so schlecht, diese komisch aussehende deutsche Nachspeise“
Das Resultat

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