Donnerstag, 31. Mai 2012

peruanisches Weihnachten

Komischer Weihnachtsbaum der Plaza de Armas
Eine durchgemacht Nacht...um 30 selbstgebastelte Karten für jeden meiner Schüler fertig zu machen und 60 Päckchen mit Spitzer, Radiergummi und Süßigkeiten für jeden Schüler zu packen. Ziemlich übernächtigt, standen Caro und ich dann am nächsten Tag in der Schule und mussten total frustriert feststellen, dass kein einziger Schüler gekommen war...Die Begründung, "es sieht nach Regen aus" .  Blöd dass eigentlich ziemlich blauer Himmel war...
unsere Krippe

Weihnachtsbaum mit Lametta <3
Weihnachten in meiner Familie war dafür umso besser... kurz bevor die gesamte Familie zu uns kam, ging es mit Caro und meinem Gastbruder ins Zentrum um kurz in den Gottesdienst der Kathedrale reinzuschnuppern, der merkwürdigerweiße hauptsächlich von Europäern "besiedelt" war, und nicht von den eigentlich so gläubigen Peruanern.


mein Wichtel"hund"
Schnell wurde dann noch das bestellte Festessen abgeholt, das aus Apfel-Käse-Mayonese und Hühnerrolladen bestand, und schon war dann das ganze Haus mit der ganzen Verwandschaft plus Hund Machin voll. Jedes Familienmitglied, auch ich, hatte seine eigene Aufgabe wie Tisch decken (was ich zum Glück erwischt hatte, auf abspülen ohne Geschirrspüle bin ich echt nicht so scharf...). Nachdem Essen wurde dann gewichtelt, sprich jeder hatte peruanisch pünktlich, nämlich 2 Tage vor Weihnachten, einen Namen gezogen. Dabei hatte ich das größte Glück und habe einfach mal den Hund gezogen... Tja der "Hund" wollte wohl auch ein Weihnachtsgeschenk, also wurde kurzer Hand ein peruanisches Fußballtriko für Hunde gekauft. Danach saßen noch alle gemütlich mit Paneton (nicht so schmackhaften, typischen Weihnachtsgebäck) und haben Personen und Filmeraten gemacht, was mit nicht so ganz fortgeschrittenden Spanischkenntnissen nicht einfach ist.

Am nächsten Tag ging es dann wieder mit allen im gemieteten Combi zum Grillen und Volleyball spielen aufs Land.











der Misti

Donnerstag, 1. März 2012

Weihnachten... etwas zu spät

Navidad, Navidad, blanca Nacidad (Weihnachten, Weihnachten, weiße Weihnachten... oder auch nicht) jedenfalls war irgendwann vor einer Ewigkeit mal Weihnachten... die Zeit vergeht einfach so schnell. Doch in Wahrheit sind noch nichteinmal zwei Monate vergangen ( nur in der Hinsicht eine lange Zeit, dass jetzt erst mein Weihnachtsblog kommt ;) ) , als ich noch bis zu den Haarspitzen im Weihnachtsstress ohne Weihnachtsstimmung war.
Eine Woche vor Weihnachten hieß es für Carolin und mich, zusammen mit unseren Chefinnen, Weihnachtsgeschenke für die neunzig Kinder des Comedors zu kaufen. Natürlich darf es nicht für alle das Gleiche sein, sonst wäre es ja langweilig. Trotzdem müssen alle Geschenke in etwa gleich groß sein, damit es keinen Streit gibt, wer denn jetzt das Größere hat... dann natürlich zwischen Mädchen und Jungen und groß und klein unterscheiden, was letztendlich viele, viele unterschiedliche Geschenke macht. Einen halben Tag sind wir kreuz und quer durch die Stadt gerannt, um irgendwie mit Spielzeugautos, Barbies, Dinosauerier, Puppenküchen letztendlich auf neunzig mehr oder weniger verschiedene Geschenke zu kommen um viele kleine Kinder glücklich zu machen... 

Für den 23. Dezember, dem letzten Tag im Comedor vor Weihnachten, hatten wir eine Chocolatada organisiert. Es gab also heiße Schokolade und Paneton ( das peruanische Weihnachtsgebäck schlechthin und leider absolut nicht meins) und theoretisch sollte alles um 9.00 Uhr anfangen. Blöd, dass einfach keine Kinder kamen, weil die Schule am gleichen Tag und zur gleichen Uhrzeit ebenfalls eine Chocolatada organisiert hatte. So kam es, dass die Kinder erst nach und nach zur Mittagsessenszeit eintrudelten, jeder mit einem neuen Spielsach im Arm und dem Bauch voller heißer Schokolade. Kein Wunder also dass dann niemand mehr Lust auf Chocolatada hatte und jeder lieber ein nicht vorhandenes Mittagessen wollte.
Ziemlich ungeduldig warten die Kinder dann darauf, dass Caros und mein vorbereites Spiel und Carlos ( der Praktikant ) Lieder schnell vorbei waren, sie ihre Geschenke bekommen würden und dann abdüsen konnten.
Und so war es wirklich....
Zu Weihnachten wird irgendwie jedem auf der Welt bewusst,dass es Menschen und vorallem Kinder gibt, die nichts haben. Überall wird gespendet, um den Kindern ein schönes Weihnachten mit Geschenken zu beschehren...so auch meinen Kindern aus dem Comedor, die schon zwei Wochen vorher jeden Tag mit neuen Barbies, Spielzeugautos und was weiß ich noch alles zum Essen gekommen sind. Aber in Wahrheit freut sich kein Kind mehr wirklich darüber, weil es so selbstverständlich ist. Zu Weihnachten gibt es von allen Seiten her Geschenke... was vielleicht einen kurzen Augenblick von Glück darstellt, aber ansonsten nicht wichtig ist. Denn es ist trotzdem noch so, dass einfach mal eine Woche lang kein Wasser aus dem Wasserhahn kommt bzw. das sowieso noch keiner fließend Wasser im Haus hat und viele auch keinen Strom.
Die Frage von Kindern und Müttern was ich ihnen denn zu Weihnachten schenken würde, machte mir bewusst, wie selbstverständlich für sie gespendete Weihnachtsgeschenke sind.
Und dennoch war es sehr enttäuschend, dass die Kinder ihr Geschenk genommen haben und gegangen sind. Danke, habe ich kein einziges Mal gehört...auch nicht von den Mamas. Die Senoras, die im letzten Jahr das Projekt am Meisten unterstützt haben, bekamen einen Korb voller Lebensmittel geschenkt und zwei weitere wurden zwischen allen Senoras verlost... aber auch hier anstatt eines Dankeschöns, kam nur der Neid durch. "Warum hat die einen Korb bekommen? Die hat doch gar nie gekocht..."
Manchmal glaube ich, dass der Sinn von Weihnachten nicht nur in vielen Familien der nördlichen Halbkugel vergessen wurde... sondern Dank der Spendenbereitschaft zu Weihnachten auch auf der südlichen Halbkugel

Montag, 12. Dezember 2011

Weihnachten im Sommer

schöner Weihnachtsbaum
Weihnachtsbaum mit Schmetterlingen



















Heute ist der 11. Dezember, das heißt, in knapp zwei Wochen ist Weihnachten! Blöd nur, dass wenn ich aus dem Fenster schau, der Himmel strahlend blau ist und die Sonne scheint. Oder dass, wenn ich mich selber anschaue, Tshirt, kurze Hose und Flipflops sehe und mir immer noch heiß ist.  Irgendwie passt das alles nicht mit meinem ursprünglichen Bild von der Weihnachtszeit zusammen.
Immerhin ist fast mitte Dezember und es ist einfach so warm. Bis jetzt habe ich die Weihnachtszeit immer mit Schnee, Kälte und Weihnachtsmarkt verknüpft. Gibt es hier aber alles drei nicht, weshalb ich mich umso mehr freue, wenn ich dann mal ein Haus mit Weihnachtsdekoration entdecke, wovon es leider nicht so viele gibt.
jaaa Haus mit Weihnachtsdekoration

Ganz anders sieht es dann aus, wenn man in ein Kaufhaus geht... da ist dann die volle Weihnachtsdekoration vorhanden, gerne auch mal mit Snoopymotiven. Ich musste so lachen, als ich die gesehen habe. Da war doch wahrhaftig, alles im Snoopystyle, wie im Kinderparadies...
Snoopy ist der Beste!

Aber wie gesagt ist Weihnachten dieses Jahr etwas verdreht, was auch daran liegt, dass ich dank Caros Tante und Onkel schon anfang November Weihnachten feiern durfte. Diese haben uns einfach mal so einen ganzen Koffer nur für uns zwei mitgebracht und was da alles herauskam... wie an Weihnachten eben.
An dieser Stelle vielen, vielen Dank an Caros Tante und Onkel fürs Koffer mitschleppen und vorallem auch an meine liebste Mama und an meinen liebsten Papa die was weiß ich wie oft durch die Stadt gerannt sind um meine Liste abzuarbeiten! Ihr seid die Besten! :)
So bin ich auch an einen meiner Adventskalender gekommen, mit Zartbitterschokolade! Ansonsten haben Caro, Katharina und ich uns gegenseitig einen Adventskalender gemacht, damit wenigstens ein bisschen Weihnachtsstimmung aufkommt, wenn schon am 6. Dezember kein Nikolaus mehr kommt... den gibts hier nämlich nicht.
mein schicker Adventskalender

Ansonsten wurde heute das Haus meiner Gastfamilie dekoriert und das Nacimiento aufgebaut, was vergleichbar mit einem Krippenspiel ist. Jetzt hängen überall quietschbunte, blinkende und singende Lichterketten (in meinem Zimmer auch) und buntes Lametta, ich würde sagen Weihnachten in Peru kann kommen.

Samstag, 26. November 2011

Einfach typisch ich

Jeder der mich morgens schon einmal erlebt hat, weiß, wie aktiv ich immer in der Frühe bin. Für die jenigen, die bis jetzt nicht das Glück hatten, Aktivitäten jeder Art, besonders aber Denken am frühen  Morgen sind absolut nicht meine Stärke.
Tja so kam es dann eben wie es kommen musste... völlig verschlafen und ehrlich gesagt auch noch ziemlich unmotiviert, bin ich am Mittwoch morgen zu meiner "Bushaltestelle" geschlurft, natürlich wie immer viel zu spät und leider ohne Caro.
 Mein Combi hat ein großes gelbes Schild auf dem "graficos B p.polanco" steht... als dann nach nur kurzer Warterei ein Combi, mit gelben Schild auf dem B stand, kam und der dazu dann auch noch groß war ( was heißt, dass ich nicht mit eingezogenem Kopf und eingeknickten Knien stehen muss) war ich einfach nur froh einsteigen zu können und die 30min Busfahrt zu meiner Schule im Halbschlaf verbringen zu können.
Das einzige Mal, dass ich während der Busfahrt aus meinem Halbschlaf aufschaut, kam mir die Strecke zwar etwas unbekannt vor, aber ich dachte wir fahren einfach in irgendeiner Parallelstraße aufgrund von Wartungsarbeiten. Als der Fahrer dann auch noch meinte, dass bei der Straße Streicharbeiten sind, war für mich alles Sonnenklar und ich bin wieder in meinen Halbschlaf verfallen... bis eben der Motor ausging und ich irgendwo ganz oben in Arequipa war. In einem Viertel, in dem die Häuser schon mehr Hüttchen als Häuser waren und ich weit und breit die einzige "gringa" war.
Mit dem Gedanken meinen Ausstieg verpasst zu haben, bin ich dann nach vorne zum Fahrer getrottet und habe gefragt ob wir denn nicht am Colegio Villa Independiente vorbeifahren. Da schaut dieser mich mit großen Augen an und meinte nee du, dass ist der P.Polanco Bus... Als ich dann mit voller Überzeugung geantwortet hab,dass ich doch im P.Polanco Bus wäre , hab ich mir schon einen ziemlich schiefen Blick eingefangen. Ich wäre hier in "San Luis" gelandet...
Da bin ich doch tatsächlich  in den falschen Bus eingestiegen... nachdem ich ausgestiegen bin um mich von der Wahrheit auf dem Busschild zu überzeugen, musste ich erstmal ziemlich über mich lachen.
Aber zu meiner Verteidigung, es gibt zwei Busse die ein gelbes Schild mit graficos B haben... der eine fährt nur eben nach San Luis und nicht nach P.Polanco. Aber beide sehen gleich aus...
Zum Glück waren der Fahrer und der Kassierer aber sehr nett und meinten sofort "keine große Sache, wir fahren doch sowieso nocheinmal eine Runde oder nicht Guido, wir nehmen dich mit und zeigen dir wo du in deinen Bus einsteigen kannst". Puh war ich da froh... denn soweit oben in Arequipa sollte man sich auch am hellichten Tag nicht unbedingt alleine als Ausländerin aufhalten. Nach einem sehr amüsanten Gespräch mit dem Kassierer, gings dann auch wieder los...der Kassierer ist dann sogar mit mir ausgestiegen und hat mir meinen Bus gerufen, damit ich diesmal auch ja in den Richtigen einsteige.
Natürlich konnte es dann auch nicht dabei bleiben, dass ich schon in den falschen Bus eingestiegen bin und somit sowieso schon zu spät war... da saß ich doch gerade mal zwei Minuten in meinem Bus, da hält auch dieser an. "Alle Passagiere austeigen, das Auto ist kaputt. " War wohl nichts... Dann musste ich eben nocheinmal auf meinen Bus warten und bin dann irgendwann ziemlich am Lachen und viel zu spät doch noch angekommen.

Freitag, 11. November 2011

Zwischenbericht Nummer 1

Über drei Monate bin ich jetzt schon in Arequipa, Peru einem Land weit weg von allem Bekannten, meiner Familie und meinen Freunden und natürlich von meiner Heimat, Deutschland.
Nach einem Abschied, der mir sehr schwer gefallen ist, wurde ich mehr oder weniger herzlich in Peru aufgenommen und habe mich sehr schnell in Peru, mein gemütliches Zimmer mit eigenem Bad und die Gastfamilie eingelebt.
Im Gegensatz zu meiner Gastfamilie, in der ich mit offenen Armen aufgenommen wurde, viel die Begrüßung an meiner Arbeitsstelle, einer Grundschule im Armenviertel La Mansión, sehr kühl aus. Nach deutschem Plan sollte ich drei Mal die Woche in dieser Schule Englisch unterrichten und jeden Tag in einem Comedor, einer Art Schulküche, mithelfen. Der Direktor dieser Schule hatte jedoch andere Pläne. Anstatt kostenlosem Englischunterricht für seine Schüler, wollte er nur Geld und Bücher von mir haben. Sein mangelndes Interesse an einer deutschen Freiwilligen merkte man schnell auch daran, dass er mich nicht nach peruanischem Brauch mit Küsschen begrüßte, sondern mit einem kurzen Händeschütteln.
Mittlerweile wurde die Partnerschaft, die zwischen der Schule in La Mansión und meinem Gymnasium in  Deutschland bestand, aufgelöst und für mich eine neue Beschäftigung gesucht.
Jetzt pendele ich fast täglich zwischen dem Comedor und einer anderen Schule, Villa Independiente, hin und her. Der große Unterschied, weshalb mich die eine Stunde Pendelzeit auch nicht stört, ist, dass ich mich sowohl im Comedor als auch in der Schule sehr wohl fühle, meine Arbeit mir viel Spaß macht und ich schnell integriert wurde.
In dem Projekt „ Pueblo sin Hambre“ im Comedor, kochen die Mütter der Kinder täglich für etwa neunzig Kinder, während ich dafür sorge, dass alle Kinder ihre Hände waschen, alles aufessen und ihre Zähne putzen.
 Auch wenn die Mütter mir als Ausländerin sehr misstrauisch begegnen und nur zaghaft, wenn überhaupt, auf meine Fragen antworten, haben mich die Kinder sehr schnell als die neue Freiwillige akzeptiert und aufgenommen. Jeden Tag aufs Neue bin ich beeindruckt, dass die Menschen im Comedor, sowohl Kinder als auch Mütter, so viel lachen und glücklich sind und dass obwohl sie oft nicht genug zu essen haben und für sie, für mich so natürliche Dinge wie fließend Wasser und Strom, nicht bezahlbar sind. Außerdem zaubern mir die Kinder immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht, wenn sie begeistert „Miss Sabrina“ oder „inglés“ (Englisch) rufen. Solche kleinen Gesten lassen es mich auch vergessen, wie oft die Kinder schon meine Geduld auf die Probe gestellt haben und wie anstrengend es manchmal ist mit so vielen Kindern zusammen zu essen.
Selbst in Villa Independiente, der Schule in der ich eigentlich nicht wäre, wurde ich trotz meiner anfänglichen Sprachprobleme schnell integriert und in die „Familie“ aufgenommen, wie die Direktorin die Lehrergemeinschaft stolz bezeichnet. Ich unterrichte mittlerweile mehrmals die Woche die erste, zweite und dritte Klasse in Englisch und unterstütze ansonsten die Lehrer in ihrem Unterricht.

Anfangs hatte ich große Probleme Spanisch zu sprechen, ich verstand zwar sehr schnell ziemlich viel, aber das Reden funktionierte zunächst erst einmal gar nicht. Mit wachsendem Vertrauen der Kinder in mich und den ersten peruanischen Bekanntschaften, aber vor allem Dank der Hilfe meines Gastbruders, der irgendwie immer merkt wenn ich etwas nicht verstehe, klappt das Spanischsprechen mittlerweile immer besser.
Zu Anfang hatte ich einige Schwierigkeiten mich an die Höhe Arequipas zu gewöhnen aber mittlerweile geht es mir, trotz der ein oder anderen Fischvergiftung, relativ gut.
In meiner Freizeit versuche ich regelmäßig zum Schwimmen zu gehen, mache Yoga, treffe mich mit Freunden und Dank meines Gastbruders bin ich auch dazu gekommen drei Mal die Woche Salsa zu tanzen. Etwas, was ich schon immer mal ausprobieren wollte und mir sehr viel Spaß macht. Und wenn ich hier nicht Salsa tanzen lerne, wo dann?

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Kindergeburtstag auf peruanisch

Vergangenen Sonntag waren Carolin und ich auf den 5.Geburtstag des Enkels unserer Direktorin eingeladen. Suuper Kindergeburtstag, wie langweilig, hoffentlich gibt’s wenigstens eine leckerer Torte dachten wir uns… Wär hätte auch gedacht, dass hier der 5., 10. und 15. Geburtstag eher wie eine Hochzeit gefeiert wird? Aus dem Staunen kamen wir jedenfalls nicht mehr raus. 
Süßigkeitentisch + Torte
Nach dem wir mit typisch peruanischer Verspätung von unser Direktorin abgeholt worden sind und irgendwo im Industriegebiet ausgestiegen sind, war unsere Motivation wirklich nicht besonders hoch. Das hat sich allerdings ziemlich schnell geändert als wir in den Geburtstagssaal kamen! Die Deko war einfach nur ohne Worte! Alles im Cars- Style ( das ist so ein Autokinderfilm ) mit hunderten von Luftballons, einem rieeesigen Süßigkeitenbuffet mit zwei verschiedenen Torten und die Tische bzw Stühle waren wie bei einer Hochzeit dekoriert.
Clown
Da war ich erst einmal ziemlich Platt, als dann auch noch gleich vier (!!!) Clowns für einen fünfjährigen Jungen und seine etwa gleichaltrigen Freunde auftraten war ich wirklich von den Socken. Während die Clowns und der Zauberer dann die Kinder bespaßt haben, bekamen die „Erwachsenen“, wir miteingeschlossen, Cocktails und Fingerfood serviert…richtig Luxus.
Allerdings wurde ich dann schon etwas neidisch, als die Kinder dann Salchipapa ( Pommes mit Würstchen) serviert bekamen und die Erwachsenen eigentlich nur einen Teller Fleisch. Da hätte ich mich lieber zu den Kindern gesellt (auch als die ganzen Süßigkeiten verteilt wurden). Ich bin wohl auch mit 19, trotz meinem Aufenthalt hier in Peru noch nicht ganz aus meinen Kinderschuhen rausgewachsen.

lecker
Anschließend musste ich mich durch das peruanische Bier durchprobieren… schließlich bin ich ja Deutsche und komme aus dem Land des Bieres weshalb es als ziemlich unhöflich empfunden wurde, dass ich zu erst danken abgelehnt hatte. (Fettnäpfchen ! ) Also hieß mein Motto dann eben Augen zu und durch, blöd nur dass mir immer, egal ob das Glas leer oder halb voll war, bei jeder neuen Runde neu eingeschenkt wurde. Ich find schon das deutsche Bier nicht ganz so prickelnd, aber das peruanische… zum Glück wurde die Cola erfunden!
Caro und ich mit unserem schicken Geburtstagsschmuck

Freitag, 14. Oktober 2011

Von allem ein bisschen...

Schüler in Combi
Mittlerweile habe ich meinen Englischunterricht im Comedor angefangen, da ich ja Dank des „netten“ Direktors nicht an der Schule in La Mansión unterrichten kann. Allerdings verschlafen die Kinder sehr oft dass Englisch ist und ich sitze letztendlich mit 3 Kindern da, obwohl mich vorher mindestens zehn gefragt haben ob heute wieder Englisch ist. Das ist teilweise ziemlich frustrierend und nimmt mir auch den Spaß an der Sache… ich werde wohl noch einmal kräftig die Werbetrommel rühren müssen.
In Villa Independiente ist die Begeisterung an meinem Englischunterricht schon wesentlich größer und es macht mir nach wie vor sehr viel Spaß         ( genauso wie die Arbeit im Comedor), auch wenn ich weiß, dass ich sicher keine Lehrerin werde. Letzte Woche Donnerstag wurde der normale Schulalltag etwas abgewandelt, da die gesamte Schule auf einen Ausflug ging. 
Schließlich war letzte Woche der día de estudiante ( Tag des Schülers) und ein Tag schulfrei reicht ja nicht. Also wurde kurzer Hand die gesamte Schule in die gängigen Combis gepackt, da es einfach zu teuer ist sich einen richtigen Bus zu mieten. Glücklicherweise war der Himmel uns gnädig und hat uns einen großen Combi geschickt, denn die üblichen Combis sind sehr klein und ich passe einfach hinten und vorne nicht rein weil ich zu groß bin. Einfach unvorstellbar mit meinen 12Kinderchen, zu deren Aufsicht ich erklärt worden bin da die Lehrerin krank war. Letztendlich sind wir dann in einem riesigen grünen Park mitten in Arequipa gelandet. Einfach wunderschön, da es vorallem zur Abwechslung auch einfach mal still war. Leider musste ich aber feststellen, dass es hier mitten in der Wüste doch auch Regenwürmer gibt ... und wo die Regenwürmer sind, sind die Schnecken bestimmt auch nicht mehr weit.
Trotz allem ein sehr schöner Tag.












Ich im Combi :)
Zum Abschluss muss ich sagen, dass ich wohl zum Marmeladenesser werde. Marmeladenesser weil mein Frühstück in Lima aus Brot mit Marmelade bestand. Wer es nicht weiß, normalerweise ess ich keine Marmelade weil sie mir einfach zu süß ist und ich sie ehrlich gesagt schon seit mindestens 10Jahren nicht mehr probiert hatte. In Lima war ich dann allerdings gezwungen, wenn ich kein trockenes Brot zum Frühstück wollte und ich musste zu meinem Erstaunen feststellen, dass es mir total gut schmeckt! Seitdem esse ich irgendwie total viel Marmelade.