Freitag, 12. August 2011

Meine Arbeit im Comedor

Der Comedor in La Mansión
Nicht mehr ganz so aufgeregt, da ich dank meinen Vorgängerinnen Sarah und Judith schon einmal dort gewesen und sehr lieb vorgestellt worden bin(vielen Dank!), aber dennoch mit klopfendem Herzen ging es letzte Woche Dienstag für mich zum ersten Mal an meine Stelle, den Comedor in La Mansión.
Man merkt sofort, dass man in La Mansión angekommen ist, denn die Straße geht von geteert in Stein über, es wird immer holpriger und die Häuser werden immer ärmlicher.

La Mansión
Die Arbeit im Comedor macht mir, obwohl sie eigentlich sehr einfach ist, sehr viel Spaß. Ich sorge dafür, dass die Kinder ihre Hände waschen, mache Anwesenheitskreuzchen, und und und... Da passiert es dann schon das ein oder andere Mal, dass ich ein Kind fünfmal nach seiner Nummer fragen muss. Leise Kinderstimmen und meine perfekten Sprachkenntnisse sind fürs Nummern abhaken natürlich die optimale Kombination.Zwischendurch  versuch ich dafür zu sorgen, dass die Kinder am Tisch sitzen bleiben, während sie essen.  Aber irgendwie sind sie noch etwas zu schnell für mich und wenn ich gerade den einen zum essen gebracht habe, rennt der nächste schon wieder durch die Gegend.



Ich beim Hände waschen
Dennoch schaffen es die Kleinen immer wieder mich mit den einfachsten Sachen oder Fragen zum Beispiel über Deutschland zum Lachen zu bringen. Dabei ist die Frage, ob wir die gleiche Kleidung in Deutschland tragen, gar nicht mal so weit hergeholt.



Andere Dinge machen mich jedoch sehr nachdenklich… ein Junge ist fast jeden Tag der Erste im Comedor und hat Bauchweh vor Hunger. Schließlich hat er ja seit gestern nichts mehr gegessen. Bei ihm zu Hause gibt es so wenig. Eine Tatsache die für mich bis vor kurzem noch sehr weit weg für war, denn ich hatte das Glück auf der Seite der Menschheit aufzuwachsen, die sich oft nicht vor Essen retten kann.
Dann kam der Tag, an dem es kein Wasser gab. Es kam einfach nichts mehr aus dem Wasserschlauch den alle Anwohner in La Mansión benutzen, die kein fließendes Wasser haben. Alle zwei oder drei Monate kommt einfach kein Wasser mehr und keiner weiß warum. Dann bekommen die Kinder ihr Essen in Plastiktüten mit nach Hause und trinken zu 80 aus zwei Bechern. Eine ganz neue Erfahrung für mich, die einen eigenartigen Nachgeschmack hinterlässt. 

Der Weg zum Comedor




In La Mansión werden gerade Abwasserrohre verlegt, weshalb die Straße zum Comedor zur Zeit aufgerissen ist.

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